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Going With The Gruenings

Hoffnung für die Schwermütigen

"Mein Mann ist immer auf der Arbeit, ich muss mich während der Pandemie alleine um die Kinder hier zu Hause kümmern. Meine ungläubige Familie scheint immer etwas dazu zu sagen, wie wir als Familie leben. Ich bin gestresst und total erschöpft. Besonders in diesen Tagen habe ich Angst vor der Zukunft. Ich grüble ständig über alle möglichen Szenarien nach, die geschehen könnten. Ich lebe in den 'Was-wäre-wenn'-Szenarien meiner Gedanken. Manchmal habe ich das Gefühl ich werde wahnsinnig."


"Seit ich ein junger Mann bin, habe ich damit zu kämpfen, Leuten zu gefallen. Wenn meine Freunde sagten: 'Hey, lass uns unter die Brücke gehen, um ein paar Graffitis an die Wände zu schmieren...' oder 'Schau mal, ich habe diese Zigaretten von meinem älteren Bruder bekommen, wer will Eine rauchen?' oder 'Lass uns heute Nacht rausschleichen, damit wir uns im Dunkeln treffen und zusammen durch die Straßen ziehen können.', dann fiel es mir einfach immer schwer, nein zu sagen. Selbst jetzt, wo ich fast 35 bin, fällt es mir schwer, diesem Druck zu widerstehen. Am Schlimmsten ist, dass, obwohl ich an Jesus glaube, mein Kampf mit Alkohol und Rauchen den größten Teil meines Alltags zu beherrschen scheint und ich nicht vorwärts komme.


Dies sind vertraute Themen für viele von uns. Entweder haben wir das selbst erlebt, hatten ein Familienmitglied, dem das passiert ist, oder wir haben Freunde, die so gekämpft haben oder kämpfen. Natürlich sind das nicht einmal die schlimmsten Geschichten. Scheidungen, Gesundheitsprobleme, Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, Missbrauch verschiedener Art, usw.; die Liste ist scheinbar endlos.


Es ist sicherlich wahr, dass wir, wenn wir uns inmitten solcher Situationen befinden, eine sehr schwierige Zeit durchleben. Wir wollen herauszufinden, was wir tun sollen. Oft hat das aber nichts mit der Tatsache zu tun, dass wir völlig unwissend sind, welche Möglichkeiten wir haben. Wir haben einfach das Gefühl, in einer Pattsituation zu stecken. Ich möchte etwas tun, aber ich kann es nicht. Ich weiß, dass das nicht gut für mich ist, aber ich ändere mich nicht. Ich habe schon mal versucht, mich zu ändern, aber ich konnte es einfach nicht durchhalten.


Während ich diese Zeilen schreibe, werde ich (Dennis) daran erinnert, wie oft ich schon Menschen gesehen habe, die einfach aufgegeben haben, weil der Weg zu schwer ist. Viele andere Male habe ich auch gesehen, dass es eine völlige Ignoranz gegenüber den vielfältigen Wegen gibt, auf denen Gott uns im Leben begegnet. Ich habe gesehen, wie die Tatsache, dass Menschen versuchten, aus eigener Kraft durch die Schwierigkeiten ihres Lebens zu kommen, wirklich zu einer Art hoffnungsloser Kapitulation vor den Umständen führte. Dies führte dann wiederum zu einer tief schmerzhaften und tragischen Situation.


Aber ich habe auch gesehen, wie Menschen, als sie in ihrem Schmerz yu Gott riefen, von Freunden und Familie umgeben wurden, die sich wirklich kümmerten. Sie sprachen ihnen Ermutigungen zu wie: "Mach dir keine Sorgen, du musst das nicht alleine durchstehen." Ich habe viele Male gesehen, wie Menschen, wenn sie die Gelegenheit hatten, ihren Schmerz, ihre Müdigkeit, und ihre Hoffnungslosigkeit vor dem Herrn zu beklagen, eine Last abgenommen wurde. Aber dann hörten sie nicht damit auf. Mit Hilfe eines Seelsorgers und in der Gemeinschaft liebender Freunde begannen sie, auf die Wahrheit zu hören um sich dann mit neuer Energie und einer völlig anderen Perspektive mit ihren Problemen auseinanderzusetzen.


Stellen Euch vor, wie das Leben aussehen könnte, wenn wir anfangen würden, selbst solche Erfahrungen zu machen! Stellt Euch vor, was passieren würde, wenn Menschen nicht nur im Gebet zum Herrn rennen würden, sondern auch bereit wären, demütig angebotene Hilfe anzunehmen? Stellt Euch vor, was passieren würde, wenn der Geist Gottes durch das Wort Gottes in der Gemeinschaft der Kinder Gottes die Herzen und Gedanken von schwermütigen Geschwistern im Herrn radikal verändern würde. Es gäbe viel mehr Freude, Zufriedenheit, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, und Liebe um uns herum.


Aber warum haben wir all das hier geschrieben? Weil ich nicht möchte, dass die Dinge so bleiben, wie sie sind. Ich möchte mich nicht weigern, die Gaben und Erfahrungen zu nutzen, die Gott mir geschenkt hat. In den USA hatte ich das Privileg, mit zahllosen Menschen aus vielen verschiedenen Lebenssituationen aus einer ganzen Reihe von Staaten zu sprechen. Die Botschaft ist oft die Gleiche. Ich wünschte nur, Ortsgemeinden die Möglichkeit hätten, Hilfe anzubieten. Das ist leider oft nicht der Fall. Besonders 3-tägige Intensivseelsorge ist überhaupt nicht im Angebot.


Leider gibt es trotz der fast 4,5 Jahrzehnte, in denen die biblische Seelsorge in den USA aufgebaut wurde, immer noch eine große Lücke in Bezug auf den Zugang zu mitfühlenden, demütigen, geduldigen und biblischen Seelsorgern an vielen Orten in diesem Land; Ihr könnt euch vorstellen, wie groß diese Lücke an anderen Orten auf dieser Welt ist.


Wenn Ihr unsere Geschichte weiter verfolgt, werdet Ihr erfahren bzw. daran erinnert werden, dass wir genau deshalb dem Ruf Gottes nach Deutschland folgen. Wir wollen es zu unserer Lebensaufgabe machen, schwermütigen und gebrochenen Menschen zu helfen. Wir wissen, dass nicht wir es sind, die wiederherstellen; wir sind nur Vermittler, aber Gott benutzt Menschen, um seine Ziele zu erreichen. Deshalb sind wir darauf gespannt, endlich nach Deutschland zu kommen und Fuß zu fassen und dienen zu können. Wir sind voller Hoffnung, an einem Ort, an dem die Art von christuszentrierter Seelsorge noch seltener ist als hier in den USA, Gottes Arbeit verrichten zu dürfen.


Zwei Dinge kommen mir in den Sinn, während ich dies schreibe...


Erstens: Als Gott sprach: "Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen?", sagte der Prophet Jesaja: "Hier bin ich! Sende mich." Ich bin weder ein Prophet, noch habe ich Gott so sprechen gehört. Aber im Laufe der Jahre hat Gott mir überdeutlich gezeigt, dass er mich dazu begabt hat, eine ganz bestimmte Art von Arbeit für ihn zu tun. Auch Deanna ist mit Fähigkeiten und Erfahrungen ausgestattet worden, die sie zur perfekten Begleiterin für mich machen. Also haben wir gesagt: "Hier sind wir! Schicke uns." Na klar sind wir oft verängstigt und fühlen uns unzulänglich und schlecht vorbereitet. Aber Gott ist derjenige, der nicht nur den Weg ebnet, sondern uns für die Arbeit in seinem Reich zu tun. Er wirkt die Wunder der Erlösung und der Herzensveränderung im Leben der Menschen. Wir haben das unglaubliche Vorrecht in der ersten Reihe zu sitzen und zu zu schauen, wie Gott Veränderung wirkt.


Zweitens: Ihr kennt sicher König David aus der Bibel, oder? Ein toller Kerl, nicht wahr?! Egoistisch, ehebrecherisch, ein Mörder, der seine Triebe nicht kontrollieren konnte? Ja, genau der Typ.


Wir dürfen aber nicht vergessen, was in Apostelgeschichte 13,36 über David geschrieben steht: "Denn David, nachdem er dem Vorsatz Gottes in seinem eigenen Geschlecht gedient hatte, entschlief und wurde zu seinen Vätern gelegt und sah das Verderben..." Das bedeutet, dass Gott David trotz seiner Unvollkommenheit und Sünde zu Gutem gebraucht hat. Darüber hinaus benutzte Gott David nicht als Marionette, sondern führte ihn mit reichlich Gnade und Barmherzigkeit durch sein Leben, um Gutes zu bewirken. Obwohl Deanna und ich kein so schlechtes Führungszeugnis wie König David haben, sind wir doch voller Fehler und Sünde. Wir sind aber dennoch überzeugt, dass Gott durch uns Frucht bringen wird. Er wirkt erst in uns und dann durch uns. Gott erlaubt uns, anderen zu dienen, wenn wir demütig und mit viel Gebet unserem Gott und König dienen.


Wir bitten Euch, für uns zu beten. Die Aufgabe die vor uns liegt ist monumental. In den kommenden Beiträgen werden wir über andere Elemente dessen, was wir tun werden, sprechen. Hoffentlich werden sie Euch ermutigen und Euch auch Klarheit geben darüber, wie Ihr für uns beten könnt.

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